DIY Mini Oszilloskop DOS138 von JYETech

In diesem Beitrag möchte ich dir das digitale DIY Mini Oszilloskop DOS138 von der Firma JYETech vorstellen.

Bezug

Dieses Messgerät habe ich bei ebay.de für knap 17€ inkl. Versandkosten erstanden. Es gibt verschiedene Modelle und Größen welche je nach Einsatzgebiet und Genauigkeit ausgewählt werden können. Des Weiteren gibt es diese Geräte auch fertig aufgebaut (natürlich für einen unwesentlichen Aufpreis).

Ich habe meinen Bausatz bei einem deutschen Verkäufer erstanden und musste somit nur knapp 1 Woche auf die Lieferung warten. Die Lieferung kam jedoch in dem eigentlich für Chinaware typischen Plastikversandbeutel. Das versenden in einer doch recht losen Verpackung finde ich nicht so praktisch denn immerhin befindet sich zusätzlich ein Acrylgehäuse mit im Lieferumfang und das könnte bei grober Behandlung schaden nehmen.

Lieferumfang

Wie bereits erwähnt gehört zum Lieferumfang ein Acrylgehäuse sowie ein Display, die Hauptplatine und eine Tüte mit den elektronischen Bauteilen zum auflöten. Was mir besonders gefällt ist das die SMD Chips und Bauteile bereits montiert sind.

Aufbau

benötigte Werkzeuge

Für den Aufbau habe ich folgende Werkzeuge benötigt:

  • einen Lötkolben mit 15W,
    • Lötkolbenständer,
    • hitzebeständige Unterlage,
    • Schwämmchen
  • Lötzinn, 1mm
  • kleiner Seitenschneider,
  • Entlötpumpe,
  • Widerstandsbiegebank,
  • Multimeter mit der Funktion Widerstände zu messen (digital),
  • Schraubendreher
    • JM-CRY – 1.5
    • JM-CRY + 3.0

Anleitung

Die farbig, bebilderte, Anleitung welche dem Bausatz beiliegt findest du auch im Internet auf der Seite des Herstellers  JYETech

Ich habe mir diese auf dem Monitor ausgegeben und hatte somit etwas mehr Platz auf der Arbeitsfläche.

Diese Anleitung ist eigentlich sehr gut jedoch hat diese einpaar kleine Lücken auf welche ich hier nun eingehen möchte.

Widerstände

Die verschiedenen Widerstände habe ich mit einem Multimeter (Voltcraft ME-42) durchgemessen.

messen von Widerständen mit dem Multimeter Voltcraft ME-42
messen von Widerständen mit dem Multimeter Voltcraft ME-42

Wer kein solches Gerät zur Hand hat kann alternativ auch meinen Widerstandsrechner verwenden.

Die Widerstände habe ich mit der Widerstandsbiegebank auf der kleinsten „Einstellung“ gebogen, dieses war für mich das Ideale Rastermaß.

Metallschicht Widerstand auf der Widerstandsbiegebank
Metallschicht Widerstand auf der Widerstandsbiegebank

Keramikkondensatoren

Dem Bausatz liegen 4 Kondensatoren bei, jedoch fehlt ein Hinweis darauf welcher wo genau hingehört.

Keramikkondensatoren für den Bausatz DOS138mini
Keramikkondensatoren für den Bausatz DOS138mini

Sicherlich könnte man diese mit einem Multimeter welches über die Eigenschaft verfügt Kondensatoren zu messen herausfinden (oder man nimmt ein Oszilloskop).

Jedoch wäre es hier doch angebracht eine kleine Tabelle einzufügen.
Nachfolgend möchte ich dieses nun gerne nachholen.

Bezeichnung
 auf der Platine 
Bezeichnung
 des Kondensators 
Wert des
 Kondensators 
C1104100nF
C2221220pF
C333pF
C7501500pF

LED

Bei der kleinen blauen, 3mm LED muss man auf die korrekte Polung achten, hier ist der Pol für die Kathode (das kurze Beinchen) ein kleines Rechteck als Lötauge aufgebracht.

einbau der 3mm LED auf der Platine zum Bausatz DOS138mini
einbau der 3mm LED auf der Platine zum Bausatz DOS138mini

Kondensatoren

Die 100µF / 16V Kondensatoren haben auf dem Gehäuse den Minus Pol markiert, auf der Platine ist jedoch das Lötauge für den Plus Pol markiert. Hier muss man etwas aufpassen.

Kondensator und Steckplatz
Kondensator und Steckplatz

Abschluss

Wenn alle Bauteile eingelötet wurden dann muss das Gerät zunächst kalibriert werden. Dazu ist es jedoch wichtig das Acrylgehäuse noch nicht montiert zu haben denn sonst kommt man nicht an die kleinen Drehkondensatoren heran.

Kalibrierung

Wenn das Gerät das erste mal gestartet wird und eine Testmessung an dem Messpunkt „J4“ vorgenommen wird, so sieht das Rechtecksignal nicht ordentlich aus. Das liegt daran dass, das Gerät noch nicht Kalibriert ist. Und diese Kalibrierung wollen wir nun durchführen.

Drehkondensatoren für die Kalibrierung des Bausatzes
Drehkondensatoren für die Kalibrierung des Bausatzes

Für diesen Vorgang wird in der Anleitung ein kleiner Kreuzschraubendreher vorgeschlagen, jedoch sind die Kreuze der Schrauben nicht tief genug so das ich einen kleinen Schlitzschraubendreher genutzt habe (JM-CRY – 1.5).

Als erstes wird das rote Kabel mit dem Testsignal „J4“ verbunden. Das schwarze Kabel verbleibt ohne Verbindung!

kalibrieren des Oszilloskops mithilfe des Testsignals am Anschluß J4
kalibrieren des Oszilloskops mithilfe des Testsignals am Anschluß J4

Einstellungen

Zum kalibrieren der Kondensatoren werden nacheinander über die Schalter folgende Einstellungen getroffen:

 C4C6
CPLAC oder DC
SEN10.1V1V
SEN2X5X1

Je nachdem wie das Signal aussieht muss man nun den Schraubendreher im Uhrzeigersinn drehen oder entgegengesetzt. Jedoch immer sehr langsam. Ich habe festgestellt wenn man zu sehr mit dem Schraubendreher aufdrückt das zusätzliche, fehlerhafte Signale entstehen.

Beispiele

Acrylgehäuse

Dem Bausatz liegt ein simples Acrygehäuse aus wenigen Bauteilen bei. Die Seitenteile werden „einfach“ zusammen geschoben. Wobei hier einfach etwas übertrieben ist denn es klemmt an einigen Ecken und Kanten. Ein Problem dabei ist das die Schiebeschalter an der Platine oben und der AN/AUS Schalter links irgendwie in die Öffnungen gelangen müssen.

Der Hersteller JYETech hat für den zusammenbau des Gehäuses ein kleines PDF Dokument auf seiner Seite.

Es ist etwas fummelig aber es klappt. Nur es darf keine Gewalt angewendet werden und wenn mal etwas klemmt sollte man kucken und nicht drücken 🙁 . Ich habe es geschafft mir den Schalter für AN/AUS abzureißen. Dieser lässt sich zwar mit einem Schraubendreher noch bedienen aber ärgerlich ist es schon.

abgerissener Schalter
abgerissener Schalter

Fazit

Der Aufbau des DIY Oszilloskops vom Typ DOS138mini von JYETech ist relativ einfach und in knapp 1h zu bewerkstelligen. Das Acrylgehäuse ist dabei am fummeligsten. Es gibt jedoch noch andere kompatible Gehäuse welche etwas mehr hermachen.

Als nächstes werde ich mich nun etwas damit befassen dazu folgen jedoch weitere Teile auf meinem Blog. 

In meiner Ausbildung zum Technischen Assistenten für Informatik habe ich das bereits gelernt aber das war im Jahr 1997 und danach hatte ich es nie wieder angewendet somit muss das erstmal aufgefrischt werden.

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