In diesem Beitrag möchte ich der Frage “Ist der Raspberry PI Pico eine alternative zum Arduino Nano?” nachgehen. Diese ist nicht von mir aus der Luft gegriffen, sondern habe ich auf einigen Seiten so oder so ähnlich gefunden.
Da ich bereits einige Beispiele mit dem Raspberry Pi Pico programmiert habe und den Arduino Nano schon seit einigen Jahren kenne. Denke ich das ich dir hier einen guten Bericht abgeben kann.
Preisvergleich
Der recht neue Raspberry PI Pico kostet zzt knapp 10 € zzgl. Versandkosten*. Den schon recht betagten Arduino Nano bekommst du auch bereits für weniger als 5 € jedoch ist dieses dann ein China Klon und kein Originaler von Arduino. Für einen originalen Arduino Nano musst du schon mit 20 € zzgl. Versandkosten einrechnen.
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Hier geht ein deutlicher Pluspunkt an den Raspberry PI Pico. Wobei es auch hier einige “nachbauten” gibt diese sogar meist von Namhaften Herstellern wie Adafruit.
Ich denke am Preis wird sich bei diesem Modell nicht mehr grob was tun, denn die Hersteller wollen alle noch was dran verdienen und durch das Lizenzfähige Layout muss ein gewisser Preis erzielt werden.
Vergleich der technischen Daten vom Raspberry PI Pico & Arduino Nano
Vergleichen wir einmal die technischen Daten der beiden Microcontroller. Eigentlich kann man schon vorher erahnen wer hier als deutlicher Sieger hervorgehen wird.
Der Arduino Nano ist deutlich abgespeckter und daher vergleiche ich nur einmal die Werte welche bei beiden Geräten vorhanden sind.
Den Arduino Nano gibt es in 2 verschiedenen “China Klon Varianten” einmal mit einem alten Bootloader und mit deutlich weniger Speicher. Hier möchte ich jedoch den neueren vergleichen.
Raspberry PI Pico | Arduino Nano | |
---|---|---|
Architektur | ARM | AVR |
Mikrocontroller | Dual-core Arm Cortex-M0+ (32-bit) | ATmega328 (8-bit) |
Taktgeschwindigkeit | bis zu 133 MHz | 16 MHz |
Strom & Spannung | ||
Betriebsspannung | 5V | 5V |
Stromaufnahme | 11mA | 19mA |
Eingangsspannung | 1.8V bis 5.5V | 7V bis 12V |
max. Stromaufnahme per GPIO | 40mA | |
Speicher | ||
Flash | 2 MB | 32 KB davon 2 KB für den Bootloader reserviert |
SRAM | 264 KB | 2 KB |
EEPROM | 1 KB | |
GPIOs | 30 GPIOs, | 8 analoge Pins, 14 digitale Pins, davon 6 PWM |
Schnittstellen | 2x SPI, 2x I2C, 2x UART | 1x SPI, 1x I2C, 1x UART |
Abmessungen (BxL) | 22 mm x 51 mm | 18 mm x 45 mm |
Gewicht | 7 g |
Wie zu erwarten war, hat der Raspberry PI Pico deutliche Vorteile auf so ziemlich allen Gebieten gegenüber dem Arduino Nano. Aber mal ganz ehrlich, das war ja zu erwarten.
GPIOs
Wie aus der Tabelle abzulesen, verfügt der Pico über 30 GPIOs und der Nano V3 über 22 digitale / analoge Pins.
Die digitalen Pins des Arduino Nano sind mit 5V und beim Pico sind die GPIOs mit 3.3V ausgestattet .
Der Pico hat quasi auf jedem GPIO die Möglichkeit ein analoges Signal zu lesen / liefern beim Arduino Nano V3 sind diese 8 Pins einzeln ausgeliefert.
Unterschiede beim Programmieren
Den Raspberry PI Pico kannst du mit MicroPython und den Arduino Nano mit der abgespeckten Sprache C/C++ für die Arduino IDE programmieren. Der Arduino Nano kann auch nur mit C oder sogar Assembler programmiert werden und hier kann man deutlich an der Performanceschraube drehen. Für die Programmierung des Pico benötigst du einige Bibliotheken welche beim Arduino bereits beigefügt sind.
Entwicklungsumgebung
Für den Arduino Nano (auch für die Arduino Familie) gibt es diverse Entwicklungsumgebungen (kurz IDE genannt).
Hier nun die beliebtesten:
- Arduino IDE,
- Atmel Studio,
- PlatformIO,
Den Raspberry PI Pico kannst du wie bereits erwähnt in MicroPython programmieren. Theoretisch benötigst du keine besondere IDE, denn du kannst die *.py Datei einfach auf den Microcontroller kopieren und der Code wird ausgeführt. Somit stehen dir als IDE neben den einfach Editoren wie Notepad++ oder PSPad auch folgende zur verfügung:
- Thonny,
- PyCharm,
- Eclipse IDE
ein kleines Beispiel – LED blinken
Schauen wir uns einmal ein ganz kleines Beispiel an. Nehmen wir an wir möchten an den Microcontrollern eine LED zum blinken bringen.
Wir können bereits erkennen das wir für den Pico min. 2 Module importieren müssen damit wir die Pins ansteuern können. Der Code für den Arduino Nano ist recht einfach und kommt ohne zusätzliche Bibliotheken aus (jedenfalls nicht sichtbar).
Raspberry PI Pico – MicroPython
from machine import Pin from time import sleep led = Pin(17, Pin.OUT) while True: led.toggle() sleep(0.25)
Arduino Nano V3 – Arduino IDE
int led = 13; void setup(){ pinMode(led, OUTPUT); } void loop(){ digitalWrite(led, HIGH); delay(500); digitalWrite(led,LOW); delay(500); }
Fazit
Als Fazit möchte ich ziehen, dass der Raspberry PI Pico mit weitem Abstand vor dem Arduino Nano zu sehen ist. Jedoch hat auch heute noch der Arduino Nano seine Daseinsberechtigung, schon alleine durch die einfache Programmierung und der guten, ausführlichen Dokumentation im Internet.
Der Artikel ist schon ein bisschen her, und es hat sich viel getan, man bekommt zum Beispiel den Pico bereits um 4€. Trotz Corona.
Als Neuling bei dem Thema möchte ich anmerken das ich mir rotzdem einen Arduino Nano Every und einen Micro besorgt habe weil viele Elektronik noch auf 5V setzt und damit leicht adaptierbar ist, die Libraries und generell der Support in der Arduino Community sehr gut und der Micro mir bei ein paar Hacks bezüglich USB HID hilft, und das eben sehr stabil. Ob das mit dem Pico geht weiß ich gar nicht.
Ich verwende sogar mit der mbed Implementierung für den Pico diesen mit dem Arduino Framework. Und es ist praktisch wenn man um den Preis von einem Nano 4 bis 5 Pico bekommt, so kann man diese nachher in der Schaltung belassen.
Für mich best of both Worlds.